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Zur Maker-Island Projektbeschreibung

Dieses Projekt ist für den Hamburger Stadtteilkulturpreis 2022 nominiert.

Das war Maker Island

Am 1. und 2. Dezember 2022 lud das Bürgerhaus Wilhelmsburg gemeinsam mit Q8 Wilhelmsburg und dem HoFaLab ein:

Zu einem offenen Labor für digitale Technik zum Ausprobieren, und zu einem Design-Thinking-Workshop, um gemeinsame Ideen für ein digitales Angebot für die Elbinseln zu entwickeln.

In mehreren Gruppen haben die Besucher:innen zusammen mit den jungen tüftler*innen auf Basis von Open-Source-Technologie und agilen Methoden fünf verschiedene Prototypen für eine auf Commons basierte digitale Infrastruktur entwickelt.

Offenes Labor

Beim ‘Offenen Labor’ konnten Menschen aus dem Stadtteil einfach vorbei kommen und sich verschiedene Technik-Stationen anschauen – und dabei selber gleich ins Machen kommen.

Das Angebot nahmen am Mittwochabend 20 Menschen aus dem Stadtteil wahr, die teilweise mit ihren Kindern kamen. Am Donnerstag, als der Workshop lief, kamen zwischendurch noch 10 Schüler:innen aus einer Schule in Kirchdorf-Süd und waren sofort tief versunken mit den digitalen Werkzeugen am Machen! Die Technik-Stationen wurden darüber hinaus von allen Besucher:innen des Design-Thinking-Workshops fürs Prototyping genutzt.

3-D Druck

Mit dem 3-D Drucker wurden mithilfe einer Software Plaketten gestaltet, die um eine Flasche gehängt werden konnten, um zu markieren, wem das Getränk gehörte. So konnten die Besucher:innen einfach und praktisch erfahren, wie 3D-Druck grundsätzlich funktioniert. Die Macher:innen des HofaLab begleiteten diese Station.

Virtual Reality

Mit der Software CoSpaces und Tinkercad konnten an der Virtual-Reality-Station digitale Welten gebaut werden.

Als Vorlage diente die Elbinsel aus dem Key Visual des Veranstaltungsplakats. Auf diese Inseln – und drumherum – konnten die Besucher:innen per drag und drop Gegenstände und Objekte einfügen und so ihre Vorstellungen und Wünsche für die Elbinseln bauen. Mithilfe eines Smartphones, das in ein Cardboard eingebunden wurde, konnten die Macher:innen per VR-Anwendung durch ihre Welt laufen.

So einfach kann VR-Programmierung sein! Und so einfach können Ideen von Bewohner:innen visualisiert werden.

Miniroboter

Mit Stiften und Aufklebern konnten an der nächsten Station kleine Minirobotor (Ozobots) über die Elbinseln fahren, die als großes Plakat ausgedruckt bereit lagen.

Durch Farbcodes, Striche und Punkte wurde den Robotern gesagt, was sie machen sollen – z.B. geradeaus fahren, sich bei Ankunft wild drehen, die Richtung ändern oder sich bei der Begegnung von zwei Ozobots freuen. Damit konnten die Besucher:innen mit einfachen Mitteln erfahren, wie Programmierung funktioniert – ohne selbst Code zu schreiben.

Microcontroller, Knete und Krake

Auf einem großen Plakat waren die 18 Nachhaltigkeitsziele der UN grafisch dargestellt. Die einzelnen Grafiken wurden durch leitendes Klebeband mit einem Minicomputer (Microcontroller) verbunden. Per Mikrofon konnten die Besucher:innen so ihre Gedanken zu den einzelnen Nachhaltigkeitszielen auf den Microcontroller sprechen und aufnehmen. Zum Ende der Veranstaltung sind so viele Stimmen und Gedanken zusammengekommen, ohne direkt Interviews geführt zu haben.

Eine Krake mit leitendem Klebeband an den Tentakeln wurde ebenfalls mit einem Microcontroller verbunden, auf dem Sounds hinterlegt waren. Durch Anfassen der Tentakeln konnte so Musik erzeugt werden. Nach demselben Prinzip konnte man auch mit leitender Knete oder Obst, die mit Kabeln mit dem Minicomputer verbunden wurden, Musik machen.

Design Thinking Workshop

Zum Design-Thinking-Workshop kamen über 40 Teilnehmer:innen – trotz strengen Coronaregeln (2G+Maskenpflicht). Als Einstieg wurde den Teilnehmer:innen der Prozess erklärt und es kam zur Gruppenbildung. Mit 4 Teams startete es schnell:

Zuerst ging es an die Maker-Stationen im Offenen Labor, um sich durch die Möglichkeiten der Technik inspiriert der Fragestellung des Tages zu widmen: Wie können wir mit Hilfe von digitalen Werkzeugen die Akteur:innen auf den Elbinseln sinnstiftend verbinden und ihr Wirken erleb- und sichtbar machen?

Unter Anleitung der jungen tüftler*innen wurde stundenlang in den Gruppen diskutiert und an Stellwänden und Flipcharts gearbeitet und am Ende kamen tatsächlich, wie wunderbar, fünf Prototypen heraus, die wir hier in einzelnen Videos erklären:

Prototypen

Coffeelab – Das Gegenstück zum Internetcafé, wie man es sonst kennt

Eine Kombination aus FabLab und schönem Café, ein analoger Ort für die digitale Auseinandersetzung. Ein Ort für Teilhabe, der sehr unterschiedlich genutzt werden kann – beispielweise könnte es Vermittlungsformate zu digitaler Expertise geben, bis hin zu Einzelterminen, um individuelle Probleme mit Anwendungen im Internet zu besprechen.

Digitalisierung findet nicht nur am Bildschirm statt – sondern auch physisch, wie z. B. mit einem 3-D Drucker oder Lasercutter zu arbeiten. Der Ort soll auch für den Austausch über komplexere digitale Themen da sein, um so an einem öffentlichen Ort gemeinsam Ideen zu entwickeln und zu verbreiten, die auch für andere interessant sein können.

Digitale Litfaßsäule/Inselkalender

Dies ist eine zweistufige Idee: Grundlage ist ein web-basierter Veranstaltungskalender (mit Schnittstellen zu Social Media und Messenger-Diensten), der hyperlokal verschiedenste Veranstaltungen auf den Elbinseln listet (user generated content).

Im zweiten Schritt werden diese Inhalte werden dann auch auf ‘digitale Litfaßsäulen’ übertragen, die an zentralen Orten auf der Insel im öffentlichen Raum stehen und so ein breites öffentliches, hyperlokales Publikum erreichen. Es wäre darüber hinaus möglich, auf diesen digitale Litfaßsäulen auch relevante News oder öffentliche Bekanntmachungen zu veröffentlichen.

Wilhelmsburg.org

Eine Webseite, auf der quartiersbezogen Fragen zu digitalen Themen beantwortet werden. Nachbar:innen, deren Fähigkeiten, Interessen und Ressourcen sich ergänzen, werden ortsnah zusammengebracht.

Kalender Elblocal

Durch Sprachausgabe (barrierefrei) wird Menschen geholfen, sich auf den Elbinseln zurechtzufinden, ohne dabei große Internetkenntnisse haben zu müssen.

Elblocal Campus

Eine Art Coworking-Space für die Elbinseln: Mit und für Menschen, die digitale Arbeitsplätze haben, aber auch analoge Werkstätten und Veranstaltungsräumen benötigen. Kreative Energien werden gebündelt, Synergien geschaffen. Ein:e Quartiers- oder Kulturmanager:in kümmert sich darum, dass die Arbeit des Campus öffentlich sichtbar wird und sich als Kooperationspartner für den Stadtteil öffnet.

Zusammenfassung

Unabhängig voneinander wurde in allen Arbeitsgruppen der Gedanke laut, es brauche einen analogen Raum (ohne Konsumzwang), um Digitalisierung und digitale Teilhabe erlebbar zu machen.

Eine weitere Schnittmenge ist das Bedürfnis Orte zu schaffen, an denen eine digitale Plattform zugänglich ist. Für den großen Bereich Inklusion und digitale Teilhabe gab es auch viele Ideen und in den Gruppen großes Engagement!

Zusammengenommen ergeben sich aus dem Workshop drei Bereiche die mit Einzelmaßnahmen in etwa so dargestellt werden können:

Analoger Raum für digitale Themen

Ein bzw. viele Räume

  • Einfacher Zugang
  • Café
  • Werkstatt
  • Coworking

Kostenfrei Digital-Cafés in den Quartieren
IT-Hilfecenter
Repair Café für digitale Hilfestellungen
Brückenschlag analog/digital
Digitales haptisch machen
Digitale Sprechstunde für Probleme mit Software oder Plattformen
Digitale Kompetenz weitergeben

Orte schaffen, an denen eine digitale Plattform zugänglich ist 

Physisch

  • Interaktiver Bildschirm im öffentlichen Raum
  • Öffentlicher Like Button
  • Voting im Bus zu aktuellen Themen
  • Elblocal-Campus in Neubau-Gebieten entwickeln
  • Info-Screen für jedes Quartier und zentral am Stübenplatz
  • Mobiles digitales schwarzes Brett

Digital

  • Digitaler Veranstaltungskalender
  • Wilhelmsburg Dashboard (welche Infos müssen gezeigt werden, was ist relevant?)

Inklusion und digitale Teilhabe 

  • Automatische Übersetzung per Knopfdruck
  • Sprachausgabe per Knopfdruck
  • Digitales haptisch machen
  • Alles im Netz für Hörgeschädigte oder Sehgeschwächte Menschen einsprechen und vorlesen lassen
  • Dolmetscher einplanen
  • Mitmach Chat Bot mit Voice Interface

Interaktives Schaufenster

Interessanterweise hatten wir im Vorweg der Veranstaltung zwar keine digitale Litfaßsäule entwickelt, aber eine Art Prototyp, der in diese Richtung weist: Zusammen mit dem HoFaLab und Studio Ranokel gestalteten und programmierten wir ein interaktives Schaufenster auf der Ladenfläche von Q8 in der Veringstraße.

Dadurch sollte auch Publikum erreicht werden, dass nicht in unseren eigenen digitalen Blasen unterwegs ist, und dazu animiert werden, sich spielerisch mit der Veranstaltung und ihren Inhalten auseinanderzusetzen.

So hat das Interaktive Schaufenster funktioniert

Wie in jeder guten Serie gibt es auch ein Making of

Das Projekt wurde finanziell gefördert von: Fonds Soziokultur | Neustart Kultur und der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte

Organisationsteam

Timo Gorf vom Bürgerhaus Wilhelmsburg
www.buewi.de

Pauline Kruse von Q8
www.q-acht.net

Grafiken und Film

Studio Ranokel | Sarah Gorf-Roloff
www.studioranokel.de

Website

Pixelsyndikat | Friederike von dem Bussche-H.
www.pixelsyndikat.de

Öffentlichkeitsarbeit

klinkenborg.communications
www.klinkenborg.com

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Kontakt

Timo Gorf

Projektmanagement Digitales
Bürgerhaus Wilhelmsburg

timogorf@buewi.de

040 – 75 20 17 11